Wichtige Empire-Uhr “Allegorie der Meditation” signiert Claude Galle
Empire Uhr “Allegorie der Meditation” signiert Claude Galle
Eine außergewöhnliche Empire-Uhr von Claude Galle aus vergoldeter und patinierter Bronze, die die Allegorie der Meditation darstellt. Das weiße Emailzifferblatt trägt die Signatur “Galle / Rue Vivienne à Paris”, die dieses exquisite Stück Claude Galle (1759-1815), einem der herausragenden Bronzemacher seiner Zeit, zuschreibt.
Die Uhr zeigt eine junge Frau in antiker Kleidung, die sich an ein patiniertes architektonisches Element lehnt, das das Uhrwerk beherbergt. Sie hält ein Buch in ihrer rechten Hand, während ihre linke Wange nachdenklich auf der anderen Hand ruht. Laut Cesare Ripas ikonologischem Wörterbuch “Della novissima Iconologia” (1625) symbolisiert eine auf der Hand ruhende Wange die Meditation, was die allegorische Darstellung noch verstärkt.
Das architektonische Element, an das sich die Figur lehnt, ist mit einer Studienszene verziert: eine sitzende Frau und ein geflügelter Junge, der eine Schriftrolle liest. Dazu gehören ein Feuertopf, eine gekreuzte Fackel und ein Köcher, die alle mit Bändern und einem Lorbeerkranz geschmückt sind. Die Uhr steht auf einem rechteckigen Sockel aus vergoldeter Bronze mit einem Fries aus Wasserblättern, der auf einem meergrünen Marmorsockel mit vier Krallenfüßen steht.
Eine ähnliche Uhr befindet sich im Château de Fontainebleau und wurde 1810 geliefert. Allerdings ist die Frau in dieser Version bescheidener gekleidet, was den moralischen Standards der Empire-Zeit entspricht. Das deutet darauf hin, dass das Design unserer Uhr aus der Zeit vor dieser Version stammt, möglicherweise aus der frühen Kaiserzeit oder sogar noch früher und noch immer die moralischen Standards des Ancien Régime widerspiegelt.
Diese Empire-Kaminuhr in Museumsqualität wurde professionell gereinigt und befindet sich in einem tadellosen Zustand mit einer beeindruckenden Quecksilbervergoldung. Das weiß emaillierte Zifferblatt mit der Signatur “Galle / Rue Vivienne à Paris” ist mit römischen Ziffern für die Stunden und Markierungen für die Minuten versehen, wobei die arabischen Ziffern alle 15 Minuten angezeigt werden. Das Uhrwerk umfasst ein drahtaufgehängtes Pendel und eine Ankerhemmung, die die Stunden und halben Stunden auf eine Glocke schlägt, die von einem Zählrad reguliert wird. Der Mechanismus ist in perfektem Zustand und wird komplett mit Pendel, Glocke und Schlüssel geliefert.
Details zu dieser Empire-Uhr “Allegorie der Meditation”
Herkunft: Paris, um 1805.
Abmessungen: 52 cm hoch, 31 cm breit und 18 cm tief.
Gewicht: 19,1 kg.
Claude Galle (1759-1815)
Claude Galle wird als einer der bedeutendsten Bronziers der späten Louis XVI- und Empire-Periode gefeiert. Er wurde in Villepreux in der Nähe von Versailles geboren und ging bei Pierre Foyin in Paris in die Lehre. 1784 heiratete er die Tochter von Foyin und wurde 1786 Bronzegießermeister. Nach dem Tod seines Schwiegervaters im Jahr 1788 übernahm Galle die Werkstatt und beschäftigte schließlich rund vierhundert Handwerker. Seine Werkstatt befand sich zunächst am Quai de la Monnaie (später Quai de l’Unité) und zog 1805 in die Rue Vivienne 9 um.
Galle erhielt zwischen 1786-1788 zahlreiche Aufträge von der königlichen Familie (Garde-Meuble de la Couronne) und arbeitete mit Meistern wie Pierre-Philippe Thomire zusammen. Er lieferte die meisten Einrichtungsbronzen für das Château de Fontainebleau während des Kaiserreichs und versorgte die Paläste von Saint-Cloud, die Trianons, die Tuilerien, Compiègne und Rambouillet mit Ormolu-Bronzen. Seine Werke sind Teil von Sammlungen in renommierten Museen wie dem Musée National du Château de Malmaison, dem Musée Marmottan in Paris, dem Museo de Relojes in Jerez de la Frontera, der Residenz in München und dem Victoria and Albert Museum in London. Claude Galle verstarb 1815, sein Sohn Gérard-Jean Galle (1788-1846) führte das Geschäft weiter.
Literatur
- Jean-Pierre Samoyault, “Pendules et bronzes d’ameublement entrés sous le Premier Empire”, 1989, S. 61 #20.
- Elke Niehüser, French Bronze Clocks, S.231 #711.
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